Was ist Morbus Ahlbäck?
Kommt es am kniegelenknahen Oberschenkel zu einer Minderdurchblutung des Knochens, führt dies zum Abbau und Absterben desselben (Osteonekrose, Knocheninfarkt). Klassischerweise betrifft dies den medialen also innen liegenden Anteil des kniegelenknahen Oberschenkels (medialer Femurcondyl). Gelegentlich sieht man solche Minderdurchblutungen auch auf der Außenseite (lat. Femurcondyl), was allerdings nicht dem eigentlichen Morbus Ahlbäck entspricht. Die Ursache ist weitgehend unbekannt. Grundsätzlich können Menschen jeden Alters betroffen sein. Gehäuft treten die Veränderungen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr vorwiegend bei Frauen auf.
Diagnose:
Röntgenbild und vor allem Magnetresonanztomographie (MRT) werden zur Diagnose herangezogen. Während man im Röntgen erst in den späteren Stadien eine Verdichtung sog. Sklerose erkennen kann, ist es im MRT möglich bereits frühe Formen zu erkennen. Initial sieht man in der MRT eine Flüssigkeitsansammlung oder Ödem. Ein solches kann auch reaktiv, posttraumatisch oder eben ischämisch (minderdurchblutet) entstehen. Das Ödem kann selbstlimitiert sein oder in eine manifeste Nekrose übergehen. Klinisch stehen zunächst belastungsabhängige- , später auch Ruheschmerzen im Vordergrund.
Therapie:
Im Frühstadium werden schmerz- und entzündungshemmende Medikamente verabreicht sowie Ruhigstellung/Entlastung des betroffenen Kniegelenks verordnet. Zusätzlich stehen entweder durchblutungsfördernde Substanzen (z.B. Ilomedin, ein synthetisches Prostaglandin) oder auch knochenabbauhemmende Medikamente (z.B. Bisphoshponate) zur Verfügung. Von operativer Seite stehen neben der Entlastungsbohrung (sog. „core decompression“) und Knorpelknochentransplantaten (sog. „OATS“ Technik) als gelenkserhaltende Maßnahmen, letztendlich auch noch der Gelenksersatz (partiell oder komplett, Halbschlitten oder Totalendoprothese) zur Auswahl. Die Therapie hängt dabei maßgeblich vom Ausmaß der Beschwerden und des Befalls des Knochens ab.