Was ist ein Spreizfuß?
Bei einem Spreizfuß (Pes transverso-planus) sinkt das Fußquergewölbe unnatürlich weit ab. Die Ursachen sind äußere Faktoren wie Übergewicht oder falsches Schuhwerk (schwach ausgeprägtes oder fehlendes Fußbett!).
Diagnose?
Durch das Absinken des Quergewölbes werden die Mittelfußköpfchen schwer belastet. Die Folge sind Schmerzen und eventuell auch Verhornungsstörungen bis zur Bildung von Hühneraugen (Clavus). Durch die Änderung der Belastung und damit der Biomechanik können auch die Zehen in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Veränderung der Sehnen-Zugrichtung im Fuß können sich schief stehende Großzehen (Hallux valgus) oder Kleinzehen (Digitus quintus varus) entwickeln.
Therapie:
Im frühen Kindesalter wird mittels Fußgymnastik eine Kräftigung der Fußmuskulatur angestrebt. Dabei sollte stets die extrinsische (Muskeln die am Unterschenkel entspringen und am Fuß ansetzen) als auch die intrinsische (Muskeln die am Fuß entspringen und auch dort ansetzen) Fußmuskulatur trainiert werden. Diese sollte auch bei Erwachsenen nebst Einlagen mit Quergewölbestützen (retrokapitalen Metapolster oder Metaleisten), die die Mittelfußköpfchen entlasten sollen, forciert werden. Einlagen allein bewirken eine rein passive Korrektur und daher keinen nachhaltigen Effekt .
Führen diese konservativen Therapien nicht zur gewünschten Druckentlastung, stehen verschiedene Operationsverfahren (Mittelfußosteotomien), bei denen ein oder mehrere Knochen gezielt durchtrennt werden um beispielsweise Fehlstellungen zu korrigieren, zur Wahl.
Nach der Operation erhalten die Patienten üblicherweise Spezialschuhe (Rathgeber- oder Vorfußentlastungsschuhe). Diese werden meist 6 Wochen getragen. Zu erwähnen ist, dass nach allen fußchirurgischen Eingriffen in den ersten Monaten eine gewisse Schwellneigung besteht.