Was ist eine Baker-Zyste?
Die Baker-Zyste oder auch Poplitealzyste genannt, ist eine nach einem Londoner Chirurgen benannte Zyste, welche durch einen erhöhten Gelenksflüssigkeitsdruck in der Kniekehle – in der hinteren (dorsalen) Kniegelenkskapsel entsteht. Zum Unterschied von einer echten Zyste, welche letztendlich eine Flüssigkeitsansammlung in einer von einer Zystenwand umgebenden Kapsel darstellt, ist eine Bakerzyste lediglich eine Aussackung der Gelenkskapsel an der Rückseite des Kniegelenkes. Die Aussackung findet regelhaft an der Rückseite zwischen zwei Muskeln statt, wo die Gelenkskapsel etwas schwächer ausgeprägt ist, wodurch es zur Ausstülpung derselben kommt. Sie sind nicht immer schmerzhaft und im Grunde harmlos. Die Ursachen sind vielfältig. Beim Erwachsenen stellt eine Binnenschädigung des Kniegelenkes oder eine andere Ursache für einen Gelenkserguss, z.B. eine rheumatoide Arthritis, die Ursache für die Entstehung der Bakerzyste dar.
Diagnose:
Ein Spannungsgefühl und eine meist druckschmerzhaft Schwellung in der Kniekehle deuten auf eine Baker-Zyste hin. Die Schmerzen sind zumeist nicht sehr stark ausgeprägt und können je nach Belastung wechseln. Differentialdiagnostisch muss eine tiefe Beinvenenthrombose und bei Rötung und Fieber auch ein Rotlauf (Erysipel) ausgeschlossen werden. Dies ist insbesondere bei großen Bakerzysten, welche gelegentlich platzen können und dann deutliche Schmerzen verursachen, notwendig.
Therapie:
Therapeutisch gilt es die Ursache und nicht das Symptom zu beheben. Die gängigste Therapie stellt daher die Beseitigung des zugrundeliegenden Meniskusschadens oder bei der rheumatoiden Arthritis etwa die Entfernung der inneren Gelenkschleimhaut (Synovektomie) dar. Eine solche kann auch gelegentlich mittels Einspritzung eines Radionuklids sog. Radiosynoviorthese, ohne OP erfolgen. In Ausnahmefällen kann eine Resektion der Bakerzyste über die Kniekehle erforderlich sein.