Was ist ein Fersensporn?
Ein Fersensporn (=Plantarfasziitis) ist ein fußsohlenwärts gelegener knöcherner Sporn des Fersenbeines. Ursächlich kommt es durch Überlastung und Reizung der Plantarfaszie durch Zug zur Bildung eines sog. Traktionsosteophyten. Letzterer stellt sich im Röntgen als Fersensporn dar. Der knöcherne Sporn stellt also nur das Ergebnis der Sehnenentzündung (Tendinitis) und nicht deren Ursache da, beschreibt also lediglich die Spitze des Eisbergs.
Begünstigend für die Entstehung eines Fersensporns wirken Übergewicht, zu hartes Schuhwerk, Überbelastung wie z.B. häufiges, langes Stehen,eine Abflachung des Fußlängsgewölbes (Knicksenkfuß) sowie eine Verkürzung der Wadenmuskulatur.
Diagnose:
Typische Symptome eines Fersensporns sind starke Schmerzen nach Belastung, wobei hier anfangs vor allem die ersten Schritte nach längerem Stehen oder Sitzen schmerzhaft sind. In der klinischen Untersuchung zeigt sich eine Druckschmerzhaftigkeit der Fußsohle im Bereich der Ferse. Selten treten lokal auch Schwellungen und Rötungen auf. Die Diagnose wird letztendlich durch das Röntgen bestätigt. Das Ausmaß der Beschwerden korreliert nicht mit der Größe des Fersensporns. Nicht selten zeigt sich im Röntgen gar keine Spornbildung, jedoch lässt sich in diesen Fällen meist eine Verdickung der Plantarfaszie im Ultraschall darstellen.
Therapie:
Eine Behandlung sollte nur dann erfolgen, wenn Beschwerden bestehen. Wichtig ist es die Therapie möglichst kausal also ursachenbehebend zu gestalten. Bei Übergewicht sollte daher zunächst Gewicht reduziert und bei zu hartem Schuhwerk auf entsprechend weicheres umgestellt werden.
Bei begleitenden Fehlstellung wie z.B. des Knicksenkfuß können nebst Stärkung der Muskulatur als aktive auch passive Maßnahmen wie Einlagen verordnet werden. Diese Einlagen haben meist eine längsstützenden Gewölbe-Erhöhung medial (innenseitig) zur Reduktion des Knicksenkfußes und eine Fersenweich-Bettung oder Locheinlage zur Reduktion des Schmerzes im Bereich des Fersensporns.
Weiters können zur lokalen Therapie Infiltrationen sowie physikalische Therapien durchgeführt werden. Manuelle Therapie insbesondere Faszientechniken im Sinne von Triggerpunktbehandlungen können ebenfalls sehr hilfreich sein (Näheres hierzu unter FDM)
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die extrakorporale Stoßwellentherapie, welche sich in den letzten Jahren als eine sehr vielversprechende Therapie gezeigt hat.
Eine operative Entfernung des Fersenspornes ist nur bei therapieresistenten Verläufen angezeigt. Diese kann entweder offen oder endoskopisch erfolgen.
Leider ist eine schnelle Genesung nur selten zu erreichen, auch wenn mehrere Therapiemaßnahmen gleichzeitig anwendet werden, was sowohl Patienten wie auch dem betreuenden Arzt Geduld abverlangt.