Was ist ein Ganglion oder Überbein?
Ein Handgelenksganglion, auch Überbein genannt, ist eine gutartige, mit gallertartiger Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung (Gallertzyste) einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide am Handgelenk. Ganglien können grundsätzlich an nahezu allen Gelenken oder Sehnen des menschlichen Körpers entstehen. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Ursächlich kommt meist eine Vermehrung von Gelenksflüssigkeit oder Flüssigkeit in einer Sehnenscheide durch entzündlich degenerative oder posttraumatische Prozesse in Frage. Die vermeintliche Druckerhöhung durch die Vermehrung der Flüssigkeit, führt dann in weiterer Folge dazu, dass sich diese an einer Schwachstelle der Gelenkskapsel oder Sehnenscheide vorwölbt. Es gibt auch Fälle wo keine zugrunde liegende Erkrankung gefunden wird.
Diagnose:
Die Diagnose ist in der Regel eine Blickdiagnose. Ein Röntgen sollte in aller Regel zur Beurteilung einer vermeintlich zugrunde liegenden Arthrose oder posttraumatischen Veränderung durchgeführt werden. Zusätzlich können eine Ultraschalluntersuchung/Sonographie und eine MRT ggfs. mit Kontrastmittel zum Ausschluss andere Erkrankungen veranlasst werden.
Therapie:
In den meisten Fällen ist keine operative Versorgung notwendig. Die Schwellung kann belastungsabhängig an Größe variieren und teils auch spontan wieder verschwinden. Zusätzlich kann gegebenenfalls eine Punktion mit anschließender Instillation von Kortison erfolgen. Sollte die Schwellung Beschwerden z.B. durch Druck auf umliegende Strukturen verursachen oder kosmetisch als störend empfunden werden, kann das Ganglion im Rahmen einer sog. Exstirpation entfernt werden. Postoperativ kann eine Ruhigstellung mittels Schiene oder Orthese bis zur gesicherten Wundheilung hilfreich sein (10-14 Tage).