Was ist eine Kalkschulter?
Die Kalkschulter oder sog. Tendinosis clacarea umschreibt Kalkablagerungen an den Sehnenansätzen der Rotatorenmanschette (Die Schulter umgebenden Muskeln bestehend aus Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus, Musculus subscapularis und Musculus teres minor).
Klinik und Diagnose:
Im Röntgenbild findet sich meist eine schollenartige Verdichtung im Sehnenbereich der Rotatorenmanschette (am häufigsten im Bereich der Supraspinatussehne). Diese Verkalkungen werden oft als Zufallsbefund bei radiologischen Untersuchungen festgestellt und müssen keinerlei Symptome machen. In ihrer Entstehung und oft auch im Rahmen ihrer Auflösung können diese allerdings durch einen vermeintlichen Durchbruch des Kalkherdes zu einer Irritation und damit zu einer Entzündung des Schleimbeutels (Bursa subacromialis) führen. Klinisch gleicht das Bild dem Bild einer sog. Bursitis subacromialis bzw. eines Schulterimpingements. Auch bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und in der Magnetresonanztomographie (MRT) kann diese Verkalkung, wenn auch etwas schwerer dargestellt werden. Die Sonographie und MRT ermöglichen zudem eine etwaige begleitende Schädigung der Rotatorenmanschette zu sehen.
Therapie:
Zunächst erfolgt ein konservativer Therapieversuch durch Kühlung und Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR) bzw. lokale Infiltrationen mit Lokalanästhetika und Kortison in den entzündeten Schleimbeutel.
Ergänzend können physikalische Maßnahmen wie z.B. Ultraschall und Salicylationtophorese sowie Heilgymnastik mit dem Ziel der Kopfzentrierung des Oberarmkopfes und eine sog. Stoßwellentherapie durchgeführt werden.
Nur wenn die konservative Therapie nicht zu einer Besserung der Beschwerden führen, ist eine Operation im Sine einer Schultergelenksspiegelung (Arthroskopie) indiziert. Im Rahmen der Arthroskopie wird der Kalkherd aufgesucht und anschließend entfernt. Etwaige Begleitpathologien wie das Vorliegen eines Acromionsporns sowie eine Schädigung der Rotatorenmanschette können im Rahmen desselben Eingriffs adressiert werden.