Was ist eine Rhizarthrose?
Rhizarthrose beschreibt die degenerative Abnützung des sog. Daumensattelgelenkes. Die Abnützung tritt oft beidseits auf und ist zunächst von belastungsabhängigen Schmerzen gekennzeichnet. Mit zunehmender Abnützung kommt es auch zu Subluxationen (Teilverrenkung mit Fehlstellung) im Gelenk und Ruheschmerzen. Die Erkrankung tritt gehäuft bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr auf.
Diagnose:
Die Diagnose richtet sich zunächst anhand der Klinik mit den typischen Beschwerden im Bereich des Daumensattelgelenkes. Zusätzlich werden zur Bestimmung des Ausmaßes der Abnützung sowie einer vermeintlichen Subluxatio, Röntgenbilder angefertigt
Therapie:
Wie fast immer werden zunächst konservative Maßnahmen eingeleitet. Neben lokalen und systemischen Applikationen von schmerz- und entzündungshemmenden Substanzen können Orthesen vor allem bei manuellen Tätigkeiten getragen werden (z.B. Rhizoloc® Schiene). Physikalische Maßnahmen sowie manuelle Therapien im Sinne von Traktionsbehandlungen (Zugbehandlungen) im Rahmen von Physiotherapien können die Symptome ebenfalls lindern. Sollten die konservativen Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt bringen bzw. anhaltende Beschwerden die Lebensqualität nachhaltig negativ beeinflussen, sollte eine Operation erwogen werden. Es stehen hierbei grundsätzlich 2 teils konkurrierende Verfahren zur Verfügung. Zum Einen, die bis dato immer noch als Goldstandard angesehene Resektions- Interpositionsarthroplastik, bei welcher das sog. Vieleckbein (Os trapezium oder multangulum majus) entfernt und der durch die Entfernung entstandene Hohlraum in weiterer Folge mit einer Sehnenplastik aus der unmittelbaren Umgebung aufgefüllt wird. Die Sehne hat hierbei im Wesentlichen eine Platzhalterfunktion. Bei Modifikationen der Methode wurde teils auch künstliche Materialien wie Silikonspacer als Platzhalter verwendet. Weiters wurden Teile der Sehne als sog. Aufhängeplastik (sog. Suspensionarthroplastik) durch die Basis des ersten Mittelhandknochens geführt um so eine zusätzliche Stabilität zu gewährleisten. Sollte eine Suspension unterbleiben, kann zur Stablisierung während der ersten vier Wochen ein temporärer Bohrdraht zwischen I. und II. Mittelhandknochen gesetzt werden. Die Nachbehandlung erfolgt wahlweise im Gips oder einer Orthese/Ergoschiene mit Daumeneinschluß für 6 Wochen postoperativ. Ab der 2. Woche sind passive Übungen erlaubt und aktiven Übungen können nach Gips- bzw. Schienenabnahme begonnen werden. Die unterschiedlichen Methoden bringen in etwa gleichwertige Ergebnisse. Zum Anderen wird in jüngster Vergangenheit auch vermehrt der endoprothetische Gelenksersatz des Daumensattelgelenkes angeboten. Entscheidend hierfür ist eine ausreichende Knochensubstanz im Vieleckbein. Zudem empfiehlt sich die Prozedur eher bei Nichtrauchern und manuell nicht schwer arbeitenden Menschen.