Was ist eine Syndesmosen-Ruptur?
Die Syndesmose ist eine Bandverbindung zwischen Schienbein(Tibia) und Wadenbein(Fibula). Eine ebensolche gibt es auch im Bereich des Unterarmes wo sich diese Bandverbindung zwischen Speiche (Radius) und Elle (Ulna) befindet. Bei beiden gibt es schwerwiegende, weil oft übersehene Verletzungen. Im Bereich des Unterschenkels kommt es vor allem beim Fußball und bei Kontaktsportarten zu Verletzungen der Syndesmose. Der Unfallmechanismus besteht dabei in einer Kombinationsbewegung aus Dorsalextension und Aussenrotation oder In- und Eversion des Fußes. Diese kann entweder isoliert oder in Kombination mit knöchernen oder ligamentären Verletzungen der Knöchel vorkommen (Knöchelfraktur oder Riss der Bänder des Aussenknöchels (Supinationstrauma).
Diagnose:
Wie oben erwähnt werden vor allem isolierte Verletzungen der Bandhaft nicht selten übersehen. Klinisch steht ein Druckschmerz im Bereich des distalen Tibiofibulargelenkes ungefähr 4 cm oberhalb des Gelenksspaltes des oberen Sprunggelenkes im Vordergrund. Weiters kann der sog. Frick-Test und der Squeeze- Test die Diagnose erhärten. Ersterer beschriebt eine schmerzhafte passive Dorasalextension im oberen Sprunggelenk und bei Letzterem wird ein Schmerz bei Kompression des Schein- gegen das Wadenbein ausgelöst. Neben dem konventionellen Röntgen, welche in erster Linie dem Ausschluss von Begleitverletzungen dient, kann zusätzlich eine MRT hilfreich sein.
Therapie:
Die Therapie erfolgt operativ mit Reposition des Wadenbeines durch Stellschrauben (1 oder 2 Schrauben, welche zwischen Schien- und Wadenbein eingebracht werden) oder speziellen Implantaten (TightRope®). Die Nachbehandlung besteht in einer 6 wöchigen Gips- oder Walker respektive Orthesenbehandlung mit Entlastung der operierten Extremität. Im weiteren Verlauf ist eine zunehmende Belastung unter physiotherapeutischer Anleitung möglich. Speziell bei Schrauben muss auf die Gefahr des Schraubenbruches bei frühzeitiger Belastung hingewiesen werden. Bei Schrauben empfiehlt sich daher in den meisten Fällen eine Entfernung des Osteosynthesematerials, nach etwa 6 Wochen. Alternativ kann man auch den Bruch der Schrauben in Kauf nehmen. Beim Fadenmaterial (TightRope®) ist eine Entfernung nur bei Bewegungseinschränkungen der Dorsalextension notwendig.